Den, traurigen Anfang, so muss ich leider betonen, macht Jörg W. Jemanden, den ich über eine gute Freundin kennengelernt habe. Der schwarze Humor, den wir stets an den Tag legten, war die große Gemeinsamkeit. Ebenso war er ein großer Musik-Fan und besuchte regelmäßig Konzerte, die in Richtung Rock- und Metal tendierten. Bedauerlicherweise trafen wir uns immer nur an dem Geburtstag unserer gemeinsamen Freundin, was ich sehr schade fand. Trotzdem kam es, wie es kommen musste. Er wollte natürlich ein Tattoo haben. Dies nahm ich als Anlass, um Jörg etwas besser kennenzulernen. Bereits Jahre zuvor war mir aufgefallen, dass er ein Ruhrpott Urgestein war und mir graute es, ehrlich gesagt, vor seiner Motivwahl, da ich andere Personen seines Schlages kannte, die mir mit Fußball und anderen typischen Ruhrpott-Themen auf die Nerven gingen.
Nicht so Jörg. Er wusste genau welches Motiv er wollte und so arbeiteten wir akzeptables Ergebnis aus, welches wir allerdings erst in der zweiten Sitzung angingen. Neben den üblichen Problemen, die wir alle mit uns herumschleppen, öffnete er sich mir in einer zurückhaltenden Art, wie ich es nur von wenigen Menschen gewohnt war. Während dieser Sitzung erzählte er mir etwas, das mich fast vom Stuhl gehauen hätte. Bei einem Arztbesuch wurde Krebs in der Lunge diagnostiziert und die üblichen Maßnahmen bereits eingeleitet. Er hielt den Termin, Schmerzbedingt, nicht lange durch und so einigten wir uns auf einen Folgetermin, den er wegen der Chemo absagte.
Ich glaubte nicht mehr daran, diesen tollen Kerl jemals wiederzusehen, als er sich plötzlich meldete und nach einem kurzfristigen Termin fragte. Mir war durchaus klar, was das bedeutete und so holte ich ihn schnellstens zu mir, damit wir sein Motiv beenden konnten. Bei diesem Termin sah er eigentlich nicht schlecht aus, haute noch immer seine bösen Witze heraus und wir lachten viel. Doch wenn ich ihm in die Augen sah, merkte ich, dass er nicht mehr derselbe war. Nachdem er sich herzlich von mir verabschiedet hatte, kämpfte ich mit den Tränen, da ich nicht wusste, ob es ein Wiedersehen geben würde. Über unsere Freundin informierte ich mich regelmäßig über seinen Zustand, der sich, körperlich wie geistig, verschlechterte.
Da ich bereits einige Menschen ins unvermeidliche Ende begleitet habe, hielt ich mich zurück, um emotional nicht abzudriften. Am 7. Mai 2023 verstarb Jörg im Alter von nur 55 Jahren an den Folgen seiner schweren Erkrankung. Ihn vorher nicht mehr gesehen zu haben, war eine bewusste Entscheidung. Ich wollte den ehrlichen, lebensfrohen Typen, mit dem bitterbösen Humor, in Erinnerung behalten.
The, sad beginning, I must unfortunately emphasize, make Jörg W. Someone I met through a good friend. The black humor, which we always displayed, was the great common ground. He was also a big music fan and regularly attended concerts that tended towards rock and metal. Unfortunately, we only ever met on our mutual friend's birthday, which I found very unfortunate. Nevertheless, it came as it had to come. He wanted to have a tattoo, of course. I took this as an opportunity to get to know Jörg a little better. Years before I had noticed that he was a Ruhrpott Urgestein and I dreaded it, frankly, before his choice of motif, because I knew other people of his ilk, who went to me with soccer and other typical Ruhrpott topics on the nerves.
Not so Jörg. He knew exactly which motif he wanted, and so we worked out acceptable results, which, however, we only tackled in the second session. Besides the usual problems that we all carry around with us, he opened up to me in a reserved way that I was used to only from a few people. During this session, he told me something that almost knocked me off my chair. During a doctor's appointment, cancer was diagnosed in the lungs and the usual measures had already been initiated. He didn't last long through the appointment, due to pain, and so we agreed on a follow-up appointment, which he canceled because of chemo.
I no longer believed I would ever see this great guy again when he suddenly contacted me and asked for a short-term appointment. I was quite aware of what that meant, so I rushed to get him in so we could finish his motive. At this appointment, he actually didn't look bad, was still belting out his wicked jokes, and we laughed a lot. But when I looked into his eyes, I realized he wasn't the same anymore. After he said goodbye to me warmly, I fought tears, not knowing if there would be a reunion. Through our friend, I regularly informed myself about his condition, which was deteriorating, both physically and mentally.
Since I had already accompanied some people to the inevitable end, I held back so as not to drift away emotionally. On May 9, 2023, Jörg died at the age of only 54 years as a result of his severe illness. Not to have seen him before was a conscious decision. I wanted to remember the honest, fun-loving guy with the bitter-bitter humor.